Dieses Zitat anlässlich der Umweltsau-Diskussion trifft meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf und für direkte Treffer mitten auf die Zwölf ist ja Berlins ehemaliger Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky bekannt. Die Satire in der heutigen Zeit gebart wirklich in den meisten Fällen nur noch intellektuelle Blähungen mit sehr wenig Inhalt – bestenfalls wird noch der Weg des mutmaßlich geringsten Widerstandes gegangen und gegen Trump, AfD, CSU und andere konservative Kräfte gewitzelt.

Im Grunde genommen wird hier auch keine Satire betrieben, der Begriff wird oft überstrapaziert. Auch das politische Kabarett gibt es in dieser Form auch nicht mehr, dessen Aufgabe war es mal, den „Großkopferten“ mächtig auf die Socken zu gehen und die Politik auf diesem Weg zu kritisieren. Die „Comedians“ sind zwanzig Jahre nach der Jahrtausendwende nahezu in der Bedeutungslosigkeit verschwunden – zu flach sind die Witze und zu sehr ist man schon Teil der Medienlandschaft und wird -wie früher in der DDR- nicht seinen Brötchengeber verunglimpfen. Umgekehrt hat das zur Folge, dass nicht nur in der Unterhaltung, sondern auch in den Talkshows nur noch glatt gebügelte Menschen mit nur gerigfügig anderen Meinungen sitzen und sich so kein richtiger Diskurs mit breiter Vielfalt entwickeln kann.

Genau aber diese Differenz der Menschen in den Medien und deren potenzieller Zuschauer ist mittlerweile so groß, dass sich hier zwei richtige parallele Welten gebildet haben. Die Probleme des Publikums haben ganz einfach die Großverdiener auf den Bildschirmen nicht, wenn sie um die Welt jetten oder sich in ihre Villen zurückziehen. Gleiches gilt hier auch für andere Bevölkerungsgruppen wie Politiker oder der Kirche. Alle predigen Wasser und trinken Wein, erzählen etwas vom Fahrrad und fahren mit dem Dienstwagen vor – unwissend, was sich so alles in einer U-Bahn ereignet.

Satire und Parodie waren früher Gütezeichen, heute dienen sie dem Broterwerb mit intellektuellen Blähungen

Quelle: WDR-Kinderchor singt „Umweltsau“: Großeltern wehren sich gegen Beleidigung – Politik Inland – Bild.de

Siehe auch
Bundespräsident bei Obdachlosen - nur ein Termin