Jamaika, bzw. erstmal sogar die Träume davon, sind beendet. Die FDP wollte sich nicht so sehr verbiegen zwischen den Grünen und der CDU/CSU, dass sie nicht mehr erkennbar ist. Daher ist es nur folgerichtig, dass man das Heft des Handelns in der Hand behält und sich nicht mit Haut und Haaren fressen lässt. Das hatte man schon alles und man war als FDP verschwunschen.

Nun muss sich vor allem die Kanzlerin Angela Merkel bewegen, die Braut CDU muss sich nun sozusagen hübsch machen. Zur Attraktivität könnte beitragen, wenn man zum Beispiel der SPD eine Kanzlerschaft nach zwei Jahren anböte und so sofort andere Bedingungen schaffen würde. Das wäre mein so ziemlich einzig denkbares Szenario, welches die Sozialdemokraten aus der Reserve locken würde.

Hier sollten also Fäden gesponnen werden im Dreieck mit Franz-Walter Steinmeier, der hier in der Tat als ehemaliger Kanzlerkandidat plötzlich eine entscheidende Rolle spielen kann. Sonst muss sich die SPD alle folgenden Ergebnisse bei einer Neuwahl, die wohl um Ostern herum stattfinden würde, vorwerfen lassen. Die SPD-WählerInnen haben nicht alle Opposition gewählt und auch für diese sollten die Sozialdemokraten noch einmal, frisch gestärkt durch das Scheitern der Jamaika-Verhandlungen, in den Ring steigen.

Allerdings muss die SPD dann auch mal die Chance nutzen, sich neu aufzustellen mit sympathischen Gesichtern ohne Stegner und auch Martin Schulz dürfte wegen seiner störrischen Haltung oder auch vielmehr schon vorher durch seinen gescheiterten Wahlkampf ob seiner EU-Vergangenheit nicht gerade für einen Neuanfang in einer Großen Koalition zur Verfügung stehen.

Nach dem Scheitern von Jamaika bleibt ein Ausweg: Die große Koalition. Der Bundespräsident muss das der SPD beibringen. Ein Kommentar.

Quelle: Frank-Walter Steinmeier ist der Mann der Stunde

Hier noch ein weiterer Absatz aus einem Artikel der Basler Zeitung zum Thema SPD-Kanzlerschaft:

Siehe auch
Baerbock und Habeck Politiker des Jahres

Es sei denn, die SPD verhandelt besser, als Merkel dies während der Jamaika-Sondierungen bewies. Wenn die SPD nicht von allen guten Geistern verlassen ist, dann fordert sie jetzt den höchsten Preis, um sich in eine neue Grosse Koalition zu begeben: Sie fordert das Amt des Bundeskanzlers. Es wäre der einzige Preis, mit dem sie ihre Leute davon überzeugen könnte, dass es der Partei etwas bringt, erneut die Regierung zu stellen, dass es sich nicht darum handelt, Ministerposten zu besetzen, sondern sozialdemokratische Politik zu machen und dafür sichtbar die Verantwortung zu tragen. Für Angela Merkel bräche mit einer solchen Forderung die Stunde der Wahrheit an: Was liegt ihr näher? Das Wohl des Landes oder das eigene? Quelle: Die Stunde der Wahrheit