Also wenn ich mir so die Überschrift des Online-Magazins WEB.de anschaue über den Versprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dann zweifle ich wieder einmal an der Qualität der Medien im allgemeinen und am Journalismus im Besonderen.

Wenn WEB.de keine anderen Sorgen hat, als einen minimalen Versprecher der Kanzlerin frür eine Schlagzeile zu nutzen, dann zweifle ich schon fast am Verstand einiger Redakteure, die das so laufen lassen oder sogar schlimmer noch – es sogar zum Zwecke billiger Schlagzeilen ausnutzen. Anstatt sich auf das Ereignis an sich zu konzentrieren oder über den Menschen Jerome Boateng zu berichten, geifet man sich daran auf, dass Angela Merkel den Vornamen nicht richtig genannt hat.

Merkel WEBde 2016

Nundenn, wenn Deutschland keine weiteren Probleme hat, dann ist ja alles in Ordnung und es zeigt einmal mehr, dass diese ganzen Clickbaiting-Headlines oft sinnloser Textmüll ist, wo es sich praktisch kaum lohnt, zu klicken. in diesem Falle wurde es noch auf einer Facebook-Seite geteilt, die sich auch darüber lustig macht und es aber darunter zu durchaus kontroveresen Diskussionen gekommen ist.

Offenbar sind viele Leser doch mit etwas mehr Feingefühl ausgestattet als so mancher hippe Online-Redakteur. Insgesamt lässt die Qualität im Online-Journalismus doch extrem zu wünschen übrig, weil sich scheinbar viele nur ausruhen und sich eben auf solchen Meldungen mit null Inhalt stürzen, um wenigstens einen kleinen Arbeitsnachweis in ihr Heftchen eintragen zu können. Themen mit größerem Recherche-Aufwand oder Dinge, die man über eine Zeit lang hinterfragt – Fehlanzeige. Da spult man lieber das Programm runter zu irgendwelchen Z-Promis oder wagt sich beim Thema Politik nur selten auf argumentatives Eis.

Siehe auch
Gotthilf Fischer und Bushido wollen die Politik aufmischen

Hier im Kanzleramt beim Tag der offenen Tür passierte der Versprecher

Tag der offenen Tür Kanzleramt (11)

Wenn also irgendetwas an der untenstehenden Meldung peinlich ist, dann ist es die Art und Weise, wie man sich auf Kosten kleinerer Versprechern der Bundeskanzlerin lustig macht und probiert, sich über sie zu stellen. Vor solchen Medien muss natürlich kein Politiker auf der Welt Angst haben, dass da mal kritische Fragen kommen. Peinlich.

Angela Merkel trifft Jerome Boateng und leistet sich peinlichen Versprecher

Quelle: Angela Merkel trifft Jerome Boateng und leistet sich peinlichen Versprecher