Gerne gehe ich an eine Bude und bestelle mir einen Döner. Mit Soße. Und Käse…
Zwei ganz normale Paare in ihren frühen und späten Leben sind sich einig: Sex ist toll und absolut einzigartig. Aber ist Sex auch der ultimative Kick? Es wird immer wieder behauptet. Oder gibt es nicht Dinge, die noch mehr kicken? Um das herauszufinden, gaben wir beiden Paaren in unserem Thrill-Experiment starke Kicks. Wird man beim Fallschirmspringen stärker als beim Sex? Und können PS-Monster körperliche Nähe und Orgasmen ersetzen? „Eine Lady so zu reiten kommt dem Besitz eines Orgasmus sehr nahe.“ Wir wollen wissen:
Ist Sex wirklich unser der ultimative Kick im Leben?
Oder gibt es Dinge, die uns die uns viel mehr aus den Socken hauen? Wir haben ein Experiment mit zwei frisch verliebten Paaren gemacht. Aylin und Björn, beide Ende zwanzig und seit vier Monaten zusammen. Und Laila und Felix, Anfang zwanzig, seit sechs Monaten verliebt. Gemeinsam mit Emotionstrainer Thomas Klüh wollen Sie herausfinden, was wirklich die stärksten Gefühle in uns auslöst? Was ist es – der ultimative Kick? Los geht’s mit dem Grundlagenexperiment. Wie stark ist der Kick beim Sex wirklich? Wir haben für beide Paare exklusive Hotelbetten gebucht. „Willkommen, kommen Sie rein.“ Hier sollen sie Sex haben – im Dienste der Wissenschaft. „So, das ist die Szene. Und hier geht es darum, dass Sie gleich
Spaß zu haben.“ Ungewöhnlich. „Ich habe fast jeden Tag Sex oder wenn ich es will, und wenn es so ist, weiß die Welt, wann ich meinen Koitus haben werde und so, das ist ein komisches Gefühl.“ Und das Gefühl wird weitergehen Stranger, denn wir wollen ihren Kick beim Sex messen – mit einem zugegebenermaßen recht unromantischen Gerät.
Sex messen – mit einem zugegebenermaßen recht unromantischen Gerät
Es verwendet Elektroden an den Händen, um ihren Hautleitwert, der verrät, wie stark ihre Gefühle zu welchem Zeitpunkt sind, zu messen „Wenn man sich bewegt, ändert sich der Hautleitwert
aber auch, wenn man an etwas Schönes, Aufregendes oder Spannendes denkt. Denken Sie einfach an etwas Aufregendes. „An das Achtspurgerät im Heidepark Soltau.“ Siehst du?“ Außerdem nimmt Krankenschwester Carola Blut ab – einmal jetzt, wenn sie ruhen – und dann später noch einmal
direkt nach dem Sex. So kann ein Labor feststellen, wie viele Kick Hormone jeder in der heißen Phase ausschüttet. Alles in allem keine besonders mitreißende Voraussetzung, aber unsere Paare müssen sich trotzdem irgendwie in Stimmung bringen. „Mit dieser ganzen Kabelschicht und so.“ „Das baumelt hier unten aus dem T-Shirt hier.“ „Ich finde es so aufregend, dass Ergebnis ist es mir eigentlich egal.“ Los geht’s: Beide Paare ziehen sich in ihr Schlafzimmer zurück.
Was passiert eigentlich beim Sex?
Dem Anstand zuliebe warten wir draußen und lassen die vier in Ruhe ihr Ding machen. Aber was passiert eigentlich beim Sex? Was genau gibt uns den Kick? Zuerst werden wir heiß und ein spezielles Hormon sorgt dafür. „Am Anfang geht es mit Adrenalin los. Die Atmung beschleunigt sich, die Herzfrequenz steigt. Die Erregung steigt. Es kribbelt, es kribbelt.“ Doch Adrenalin ist nur der Vorbote des Kicks.
Für das eigentliche Glücksgefühl sorgt ein ganzer Cocktail von Glückshormonen, die wir beim Sex im Gehirn freisetzen. Ein Hormon sorgt für viel Freude: das sogenannte Dopamin. Es beschert uns richtig ekstatische Glücksgefühle.
Je mehr Dopamin, desto größer der Kick
„Jeder weiß, dass man, wenn man in so einem Rausch ist und man merkt, ich schäume über, oder ich bekomme ein Kribbeln, ich könnte die Welt umarmen, dann ist definitiv Dopamin im Spiel. “ Beim Orgasmus wird besonders viel Dopamin ausgeschüttet. Und je mehr Dopamin, desto größer der Kick. „Der ultimative Kick, die Alltagssorgen sind weg, das Gehirn wird ausgeschaltet.“ „Hallloooo, Naaaaaa, komm ganz schnell her. Ich nehme Blut ab.“ Zurück zum Sex-Experiment. Aylin und Björn sind die ersten, die fertig sind. Ausgehend von ihrem Adrenalin- und Dopaminspiegel werden wir sehen, was wirklich ablief. „Alles funktionierte so, wie es sollte.“ „Hey, hi.“ Doch wie stark war der Sex-Kick genau? Thomas Klüh erstellt aus den Maximalwerten der Blutwerte und den Hautleitungskurven ein Kick-Barometer für jeden Hautleitungskurven. „Aylin, du hast mit einem Wert von 14, dein Maximalwert war zu diesem Zeitpunkt 54, d.h. du hast dich vervierfacht.“ Damit hat Aylin einen Startwert auf ihrem Kick-Barometer.
Außerdem gibt es 77 Nanogramm Adrenalin und 91 Nanogramm Dopamin. „Björn, jetzt hier beim Sex hattest du einen Maximalwert von 72.“ Das heißt, er war noch erregter als seine Freundin. Seine Glückshormonausschüttung ist dementsprechend höher. „Felix mit dir, ein relativ langer Kick.“ Technisch gesehen sind die beiden Herren fast auf einer Kickwelle, auch wenn Felix etwas weniger Glückshormone ausschüttet. Seine Freundin Laila schüttete am wenigsten aus. Sie hat gerade mal ihren Ruhewert verdoppelt. Offenbar kam sie nicht richtig in Schwung. „Es war auf jeden Fall ein Kick. Aber wir werden jetzt herausfinden, ob es dein Nonplusultra war.“ Und zwar beim Fallschirmspringen. Ist dieser Adrenalinrausch möglicherweise stärker und damit besser als der Rausch beim Sex? Beide Paare sollten es versuchen.
Blut abnehmen in 4000 Meter Höhe
Da es für alle das erste Mal ist, machen sie einen Tandemsprung – ausgerüstet mit einem Hautleitfähigkeitsmessgerät und einer sogenannten Kanüle, mit der wir direkt nach dem Sprung Blut abnehmen können. Schöne Gefühle wie beim Sex – undenkbar. „Es ist definitiv nicht besser als Sex,
weil ich wirklich ein bisschen Angst habe und komischerweise habe ich keine Angst vor Sex.“ Dominik Stoll ist der Kopf des Tandems. Mit seinen Kollegen vom Fallschirmsportverein im pfälzischen
Schweighofen in der Pfalz bringt er unsere Paare in die Luft. „Der Puls geht hoch, das Herz rast.“ „Schau mal, wie hoch wir schon sind.“ 4000 Meter Höhe.
Adrenalin ist der Botenstoff, der in gefährlichen Situationen zum Kampf bereit macht
Jetzt müssen sie sich umdrehen, damit der Tandemmaster sie vor ihm anschnallen kann. Der freie Fall dauert etwa 50 Sekunden. Dann öffnet sich der Fallschirm… ..und die Gleitphase beginnt. Jetzt strahlen die Gesichter. Landung nach vier Minuten. Jetzt sind wir alle in wahrer Ekstase. Alle sind total aus dem Häuschen. „Ich habe gesabbert, ganz ehrlich, ich habe gesabbert, weil es so schön war. Unglaublich.“ „Das war echt cool, Mann.“ Sie merken kaum, dass wir ihnen Blut für ihre Hormonwerte abnehmen. Sie stehen einfach da, als wären sie betäubt, sie sind total stoned.“ Ein Megakick, der mit stetig wachsender Angst beginnt. Es ist diese Angst, die jeden mit Adrenalin vollpumpt. Adrenalin, denn Adrenalin ist der Botenstoff, der uns in der uns in gefährlichen Situationen zum Kampf bereit macht. „Der Adrenalinrausch ist eigentlich nur ein Rausch der Angst. Die Erfahrung des Kämpfens ist das, was danach kommt.
Wenn ich da oben bin und mich zu Tode erschrecke dann springe ich raus. Und dann passiert etwas, wo ich völlig ausraste.“ Du gehst ab, wenn die Spannung gelöst ist. Dann wird aus Angst Erleichterung – und Glück. „Wenn man draußen ist, hat man keine Angst mehr. Dann ist es einfach ein tolles Gefühl. Man fühlt sich frei und schreit es heraus.“ Obwohl Felix‘ Sex-Kick enorm war – Fallschirmspringen toppt es!
Sein Adrenalinspiegel: viermal höher als beim Sex!
Seine Freundin Laila schüttet 10-mal so viel Adrenalin aus und ist viel mehr aufgedreht als im Bett. „Ich glaube, der Kick ist eigentlich, dass man überhaupt keine Kontrolle mehr über irgendetwas hat, weil es eine so große Dimension ist. Der Himmel, der Wind, der freie Fall. “ Auch Aylins Werte schießen in die Höhe – mehr als ein Drittel höher als beim Sex. Björn schüttet das meiste Adrenalin und Dopamin von allen aus. Entsprechend stark sind seine Glücksgefühle! „Nur noch zwischen uns. Ist das jetzt heißer als Sex? „Auf jeden Fall. Das kann man mit nichts vergleichen. Das ist geil.“ Auch heißer als Sex für dich? „Auf jeden Fall, ja.“ Wir merken an: Es gibt tatsächlich Momente, in denen der Sex einfach nicht mithalten kann.
Auch unser Alltag ist voll von kleinen Kicks, gegen die Sex – um ehrlich zu sein – oft keine Chance hat. Der Suchtkick. Aylins Zigaretten. Der Teufel steckt im Nikotin, das innerhalb von sieben Sekunden durch das Blut ins Gehirn wandert. Dort heftet es sich an die sogenannten Belohnungsareale und zwingt sie, das Glückshormon Dopamin auszuschütten.
Joggen kickt Laila noch härter als Sex
Aylin setzte mit dieser Zigarette 44 Nanogramm Dopamin frei und erlebte ein Glücksgefühl, das sie halb so stark kickt wie Sex. Erstaunlich stark, aber es sind genau diese schönen Gefühle, die Raucher so süchtig machen. „Der Suchtkick ist eine Katastrophe. Wenn man wirklich süchtig ist, wird alles auf die lange Bank geschoben. Essen, Trinken, Sex, Beziehungen, die Sucht kommt zuerst.“ Aber auch der Sportkick macht süchtig. Laila geht dreimal pro Woche joggen, über die Schmerzgrenze. „Ich brauche es einfach, um klare Gedanken zu bekommen, um abzuschalten.“ „Unser Körper schüttet Endorphine aus, Endorphine heißt übersetzt Endorphine, d.h. es wird Morphin ausgeschüttet, was den Schmerz reduziert, aber gleichzeitig eine Ekstase erzeugt. “ Joggen kickt Laila noch härter als Sex! Es setzt nicht nur mehr Endorphine frei,
es setzt auch 15 Prozent mehr Dopamin frei. Nur beim Fallschirmsprung war es noch mehr. Was Joggen für Laila bedeutet, ist für Felix das Bedürfnis zu entspannen. „Ich würde zum Beispiel nicht jetzt keinen Sex haben wollen. Es wäre mir egal. Ich würde sagen, nein, mach weiter, auf keinen Fall.“ Es geht darum, zu genießen, abzuschalten und die Batterien aufzuladen.
Es stimmt, dass Felix‘ Kick-Barometer kaum etwas anzeigt. Alle Werte sind im Keller, aber Entspannung ist
ein Bewusstseinszustand, der richtig flashen kann. Für Björn ist das Schlimmste, wenn er hungrig ist. Und jetzt ist er wirklich hungrig. „Natürlich, wenn man richtig hungrig ist, dann ist so ein Burger befriedigender als Sex.“ Aber damit liegt Björn falsch. Objektiv betrachtet, macht das Essen ihn nicht mehr an als Sex. Bei einem Burger schüttet er nur halb so viele Glückshormone aus. Zum Schluss wollen wir noch eines wissen:
Ist 650 PS besser als Sex?
„Eine Lady so zu reiten, kommt sehr nahe an einen Orgasmus heran.“ Fahrzeugveredler Ali Ekici will jedem den feinsten Beschleunigungskick geben. „Das Ding ist derzeit das schnellste was man in Deutschland bekommen kann. Von 0 auf 100 und von 100 auf 200, da ist das Ding auch brutal.“ „Das gibt mir einen richtigen Kick, denn ich stehe total auf so etwas.“ „Ich will einfach nur einsteigen und losfahren.“ Einer nach dem anderen klettert zu Fahrer Dima auf den Beifahrersitz.
Mit einem G werden sie in den Sitz gedrückt. Das ist der Kick, wenn man in drei Sekunden von 0 auf 100 kommt. Nach weiteren 6 Sekunden ist man bei 200 angekommen. Dann ist es ruckzuck vorbei. Wir nehmen sofort Blut ab. „Das war definitiv ein Kick.“ Felix‘ Kickwerte: etwas höher als beim
Sex, aber etwas schwächer als bei einem Fallschirmsprung. Subjektiv für ihn immer noch der stärkste
Kick. „Für mich ist dieses Gefühl, in diesem Auto zu sitzen ist so eine Gesamtsache, die für mich so geil ist, dass es kaum getoppt werden kann.“ Auch Björn träumte von einer solchen Fahrt und war allein deswegen schon begeistert. Die Werte ergeben auch Platz 2 für den PS-Kick Platz, hinter dem Fallschirmspringen. „Zum jetzigen Zeitpunkt, in diesen Moment würde ich sagen, Kick ist besser als Sex ja.“ Das gleiche Ranking mit seiner Freundin Aylin.
Nummer 1 Fallschirmspringen, Nummer 2 Autofahren. Sex nur auf Platz 3! In der Tat schneidet Sex für Laila am schlechtesten ab. Letzter Platz. Autofahren, Joggen und Fallschirmspringen. Objektiv gesehen, ist alles für sie schlimmer als Sex. Aber was bedeutet das in Bezug auf den ultimativen Kick? Man könnte meinen, Sex wäre wegen der schlechten Platzierungen aus dem Rennen… aber das stimmt nicht. Wenn jeder zwischen allen Kicks wählen müsste. Kicks für immer wählen müsste. Welcher Kick wäre dann unverzichtbar und damit auf lange Sicht der beste? „Eindeutig Sex.“ Auf lange Sicht, da sind sich alle einig. Dafür hat die Natur gesorgt! „Beim Sex gibt es ein Hormon. das in allen anderen Sportarten keine Rolle spielt.
Und das ist Oxytocin.“ Oxytocin ist auch bekannt als das Kuschelhormon. Es wird im Gehirn gebildet und ausgeschüttet, es vermittelt uns Gefühle wie Geborgenheit und Nähe. „Je stärker die Zuneigung wird, desto mehr schütte ich Oxytocin aus. Wenn es um Liebe geht, wenn es eine sehr tiefe Verbindung gibt,
wird es mehr und mehr.“ Verliebt sein kickt nicht nur die Triebbefriedigung mit Sex, sondern das Gesamtpaket macht es so einzigartig und unersetzlich. „Wir brauchen die körperliche Nähe und das Verständnis des Partners. Und wir wollen uns auch mal gehen lassen.“ „Weil Sex immer etwas Besonderes ist, jeden Tag. Es ist immer eine tolle Sache und einfach der ultimative Kick.