Die BVG reinigt zwar ihre Busse und Bahnen, aber diese werden selbst jetzt in Zeiten von Corona nicht desinfiziert und damit setzt die BVG auf „Eigenverantwortung“, so wie vermutlich sie auch schon beim Thema Sicherheit auf „Zivilcourage“ setzt. Die Fahrgäste dürfen aber meiner Meinung nach erwarten, dass der PersonenNAHverkehr so gestaltet ist, dass man sich nicht zu nahe kommt bzw. man im Falle des Falles geschützt ist. Hygiene darf da kein Fremdwort sein und ich galube auch mal, gelesen zu haben, dass sich Menschen in einem sauberen Umfeld auch entsprechend vernünftiger verhalten. Hierzu gibt es einen Artikel der Berliner Morgenpost im Printarchiv mit dem Titel: „Ein sauberes Umfeld prägt auch das soziale Verhalten

Der Gedanke dabei wird wohl sein, dass man sich so aus der Verantwortung stehlen kann. Der richtige Gedanke wäre aber, ein Signal in die richtige Richtung zu setzen. Nämlich: „Wir haben als BVG verstanden, dass unsere U-Bahnen und Busse generell schon ein Sauberkeitsdefizit hatten und reagieren nun auf die Corona-Krise. Daher freuen wir uns, den verbliebenen gesunden Fahrgästen mitteilen zu können, dass wir ab sofort alle Griffe, Haltestangen und -schlaufen in unseren Reinigungsablauf integrieren, um auch in Zukunft Bazillen oder Grippe-Viren davon fernzuhalten.“

Da hätte dann wohl auch jeder Verständnis, wenn der Preis zu diesem Zwecke noch einmal ein bisschen nach oben angepasst wird. Aber SO wie jetzt ist es halt wie oben beschrieben. Auch bei der Sicherheit wälzt man alles auf die Fahrgäste ab und erhofft sich, dass genug Leute die Sicherheit gewährleisten, die eigentlich der Dienstleister selbst bieten muss. Corona und auch andere zukünftige Infektionen werden gerne in öffentlichen Verkehrsmitteln übertragen, stehen dort doch auch die Menschen dicht an dicht ungewollt nebeneinander. Im Bus oder der U-Bahn werden wohl bald die Arbeitshandschuhe neben Atemschutzmasken Einzug erhalten.

Siehe auch
Olympiastadion im Rundumblick-Video

Quelle: BVG: Busse und U-Bahnen werden gereinigt, aber nicht desinfiziert – Berliner Morgenpost