Guten Tag – oder sollte ich lieber „Guten Abend“ oder „Guten Morgen“ sagen? Es gibt ja einige regelrechte Nachteulen, die gerne Nachtschicht schieben, egal ob es im Bereich Sicherheit, Pflege oder in der Hotelerie ist.

Morgens ein Bier nach dem Frühstück

Abends ist alles anders. Es ist dunkel, insgesamt ruhiger und man muss oder kann anders agieren als tagsüber, aber ist eben nicht für jeden etwas. Weil sich auch das Leben nach dem Feierabend anders gestaltet. Du trinkst vielleicht morgens dann ein Bier nach dem Frühstück vor dem Schlafengehen und willst dann Deine Ruhe. Das verstehen widerum diejenigen nicht, die an Deiner Tür klingeln um Dir etwas zu verkaufen, zu vermitteln oder einfach nur um ein Paket für jemand ganz anderes abzugeben. Natürlich sollte man auch Telefone, den PC und alle anderen Kommunikationsmittel abschalten. Außer eben den Wecker, der am taghellen Nachmittag klingelt und Dich daran erinnert, dass Dein Rhythmus komplett anders ist als der einer großen Mehrheit.

Keine Show am Abend und kein Sport-Event

Also auch keine großen Fernsehshows, weil man da schon auf dem Weg ist zur Arbeit oder längst da und die Feier vom Kumpel im Garten fällt natürlich genauso aus wie das große Sport-Event zur eigentlich besten Sendezeit. Das alles macht es schwer, mitzuhalten und auch eine mögliche Partnerin muss dafür begeistert werden und wenn sie im Zweifel ebenso im Schichtdienst ist oder gänzlich konträr arbeitet, wird es so richtig kompliziert. Will sagen, man muss auch sein Umfeld ein bisschen darauf einstimmen, dass man nicht immer sofort antwortet, wenn eine WhatsApp bekommt oder eine Einladung.

Siehe auch
Video: Mc Donalds Mitarbeiter rastet aus

Wechsel Tag auf Nacht schlecht für Biorhythmus

Ich möchte einmal näher darauf eingehen, ob Nachtschicht positive und negative Seiten hat. Natürlich ist der Rhythmus von Tag auf Nacht etwas schwierig, weil der Körper sich auch darauf einstellt und man in der Regel abends müde wird. Auf der anderen Seite ist die Nacht oft eher ruhig und man kann sich die Arbeit besser einteilen weil die Zeit dafür einfach da ist. Tagsüber ist das doch etwas lebhafter und man steht etwas mehr unter Beobachtung durch Kollegen oder Vorgesetzte. Für den Biorhythmus aber die Nachtschicht schwierig, auch wenn man am nächsten Tag nach dem Ausschlafen noch genügend Zeit für Sport oder Freizeitaktivitäten hat. Trotzdem ziehe ich den Tag der Nacht vor und nehme eine Nachtschicht als notwendiges Übel ein . Auch der Sport im Fernsehen oder mögliche Veranstaltungen orientieren sich naturgemäß mehr am Tagesverhalten und daher wäre man bei einigen Dingen , die abends stattfinden, ausgeschlossen.

Vorteile von einer Nachtschicht

Positiv ist aber, dass es für die Arbeit nachts in der Regel mehr Geld gibt und man kann nach dem Aufstehen gegen Mittag noch etliche Termine wahrnehmen. Weiter hat man auch freie Tage und man muss eben anders planen, langfristiger um die eigenen Termine wahrnehmen zu können. Manche mögen auch die etwas spezielle Athmosphäre, wenn der Dienst gegen 20 Uhr beginnt und sich bis 6 Uhr morgens die Aufgaben unter dem Schein des Mondes auf dem Tisch stapeln. Auf jeden Fall sind das aus meiner Perspektive wahre Helden, die permanent auch gerade nachts im Bus, im Taxi, bei der Feuerwehr, der Polizei, der Bundeswehr, dem THW, im Hotel oder in der Nachtapotheke und in der Kneipe nebenan für mich da sind und fleißig Bereitschaft schieben.

Siehe auch
Bin ich zu doof für Stellenanzeigen?

Nachtdienst gesellschaftlich missachtet?

Ich kann aus diesen Gründen auch nicht akzeptieren, dass diese große Personengruppe regelmäßig mit Mißachtung belohnt wird wenn es darum geht, das maximale aus den Brückentagen zu machen. Hier wird immer von einer Arbeitswoche von Montag bis Freitag ausgegangen, obwohl selbst die Schreiberlinge oder auch deren Verkäufer in Kiosken oder Tankstellen, Zulieferer oder anderweitige Peripherie Samstags und Sonntags auch nachts alles dafür tut, dass wir die Zeitungen lesen können. Danke, dass es den Nachtdienst gibt und ein „Danke für Nichts“ an jene, die sowas ignorieren oder nie an die Engel der Nacht denken!