Natürlich ist die Corona Pandemie einer Katastrophe sondergleichen und das trifft die Gastronomie, die Bildung, den Tourismus, den Einzelhandel, im Grunde genommen alle geschäftlichen Aktivitäten und Dinge, die Menschen gerne tun, hart. Denn auch alle Volksfeste sind mittlerweile davon betroffen, Sportveranstaltungen, musikalische Events und größere Feierlichkeiten. Doch in jeder Krise steckt auch eine Chance und so besteht vielleicht die Hoffnung, dass sich in einigen Bereichen etwas tut in Sachen Hygiene, Distanzmöglichkeit und Struktur im Allgemeinen.

Denn nicht nur der Virus an sich ist ein Problem, sondern die Ursachen hierfür und um diese zu beheben, muss man neben dem Blick auf die Vergangenheit auch in die Zukunft denken und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Daher sind diverse Schritte aufgrund von Corona notwendig, die sich im öffentlichen Bereich, in der Schule, bei Veranstaltungen und anderen Gelegenheiten, wo viele Menschen aufeinandertreffen, notwendig. Hier möchte ich also einige Gedanken loswerden, die meines Erachtens nicht nur wegen Corona, sondern auch aus anderen Gründen notwendig sind:

Schulen

Die Situation in der Bildung und in den Schulen im Speziellen war schon vor Corona teilweise eine Katastrophe. Die Schülerinnen und Schüler saßen auch eng im Klassenzimmer und hier konnten sich schon andere Dinge wie Bazillen mühelos verbreiten. Erst jetzt hat man durch die Schließung an den Schulen die Möglichkeit erkannt, dass Schülerinnen und Schüler auch zu Hause einen Teil des Lernstoffes womöglich sogar besser verinnerlichen als im Klassenzimmer. Eventuell werden sogar einige Leistungen besser, weil Zuhause die Gegebenheiten optimaler dem Lernen angepasst werden konnten als in einem Raum mit über 30 Heranwachsenden. Des Weiteren besteht nun endlich während der Pause auch die Möglichkeit, Toiletten so zu gestalten, dass sie sauber und hygienisch besucht werden können und man nicht Angst haben muss, ungesund von einem WC-Besuch wieder zurück zu kehren. E-Learning ist kein Fremdwort mehr und kann Lernende wie Lehrende entlasten.

Konzerte

In den letzten Jahren habe ich viele Live-Konzerte besucht, größere und kleinere Locations. Doch egal wie groß, die Probleme waren überall die gleichen: das galt sowohl für die Damen als auch für die Herren – die sanitären Einrichtungen waren in einem furchtbaren Zustand und wahre Virenschleudern. Dass da überhaupt Papier zum Abtrocknen der Hände vorhanden war, musste man schon als Wunder bezeichnen und überhaupt kann ich mich nicht an warmes Wasser oder genügend Seife für die Reinigung der Hände erinnern. Hier ist also dringender Nachholbedarf, was die Hygiene bei Konzerten und Open Air-Events angeht. Über die Toiletten an sich mag ich gar nicht sprechen aber die Vorstellungskraft reicht eigentlich aus, um zu dem Schluss zu kommen, dass unter jetzigen Gesichtspunkten so nicht weiter gemacht werden kann. Das betrifft sowohl die allgemeinen Zustände der sanitären Einrichtungen als auch die Menge. Viele scheinen sich an den Mangel gewöhnt zu haben und stehen gerne mal eine halbe Stunde oder länger bei einem Musikkonzert an. Wer aber genügend Umsatz machen möchte mit Getränken aller Art, sollte vielleicht auch noch einmal dafür sorgen, dass genügend Möglichkeiten vorhanden sind zur Entsorgung der Getränke. Die allgemeine Sauberkeit auf den Plätzen, auf dem Rasen und rund um die gastronomischen Angebote sind auch nicht wirklich als optimal bezeichnen. Das geht vielleicht manchmal etwas unter in der allgemeinen Euphorie über das musikalische. Inwieweit hier auch die Aspekte des Abstandes und der Sicherheit überdacht werden müssen, vermag man sich im Augenblick gar nicht auszudenken. Haben doch vor allem nicht nur die Künstler, sondern auch die Veranstalter und Organisatoren die allgemeine Hygiene im Blickfeld in der Zukunft.

Bahnhöfe

Auch in der Zeit nach Corona wird es notwendig sein, auf mehr Sauberkeit, Hygiene und Abstand zu achten und das gilt insbesondere für Orte, bei denen viele Menschen zusammenkommen. Also natürlich auch für Bahnhöfe der Deutschen Bahn, der regional angebotenen Bahnen und natürlich auch der S-Bahn oder der U-Bahn. Hier greift jeder mal mit der Hand ans Geländer, fährt mit den Fingern über die Griffe der einfahrenden Bahnen und gibt so allen Viren dieser Welt eine ganz vorzügliche Gelegenheit, sich festzusetzen und zu verbreiten. Durch mehr Personal auf Bahnhöfen und in den Zügen, die dadurch nicht nur für Sauberkeit der Griffe und allen weiteren sorgen, sondern auch optisch für mehr Sicherheit, benehmen sich vielleicht die Menschen etwas vernünftiger und es gibt schnellere Meldungen für größere Schwierigkeiten hygienischer Natur innerhalb der Züge. Auf den Bahnhöfen sollte vor allem die Reinigung der Treppengeländer oder der Rolltreppenbänder und der Fahrstuhlknöpfe im Vordergrund stehen. Durch diese Maßnahmen kommt man sicher und sauber von A nach B und hat er zusätzlich noch die Möglichkeit, sich selbst mit einer Maske und mit Handschuhen abzusichern. Ich meine aber, der Dienstleister ist dazu ebenfalls in der Pflicht und das gilt für Bahnhöfe und die Züge, die darin halten.

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Videokonferenzen

Man ist doch als Beobachter einigermaßen verwundert, wie rückständig die Technik der Videokonferenz bis dato genutzt wurde und wie oft man unnötig Kilometer in der Luft verbracht hat, nur um eine gemeinsame Konferenz abzuhalten. Dies muss und wird sich in der Post-Corona-Zeit auf jeden Fall verändern, die Technik muss nicht nur verfeinert und verbessert werden – sie muss vor allem bezogen auf Deutschland nutzbar gemacht werden. Dazu gehört der Ausbau von Breitband und natürlich muss die allgemeine Vernetzung vorangetrieben werden.

Gesundheit

Man merkt manchmal das Krisenzeiten wie dieser, wie gut oder schlecht ein Staat aufgestellt ist. Wir sehen aber natürlich auch, dass es in anderen Ländern noch viel schlimmer ist, vor allem im wichtigen Bereich der Gesundheit und der Kliniken – hier ist Deutschland noch einigermaßen vernünftig und das aber auch nur, weil man vor einigen Jahren darauf verzichtete, diverse Krankenhäuser auf Empfehlung zu schließen. Vielmehr müssen meiner Meinung nach die Möglichkeiten der Behandlung erhöht werden, allgemeine Ärzte sollten sich mit Kliniken zusammentun und zentrale Anlaufstellen bilden. So könnte man auch die Wartezimmer entlasten und baulich anders gestalten, außerdem sollte es mittlerweile im Jahr 2020 möglich sein, die Patienten per SMS mit einem Hinweis zu versehen, dass der Termin in 5 Minuten stattfinden kann. So hätten die Wartenden die Zeit, im Umfeld des Arztes zu verweilen und nicht zusammen mit potenziell Kranken im Wartezimmer zu bleiben. Viele kranke Menschen vermeiden es mittlerweile, zum Arzt oder Krankenhaus zu gehen, weil sie Angst haben vor Ansteckung und anderen Risiken. Bei einer Anzahl von 20.000 Menschen, die im Jahr 2019 an Krankenhausviren verstorben sind, eigentlich auch kein Wunder wenn man jetzt einmal die Relation zu den Todesfällen, die speziell an Corona verstorben sind nimmt, merkt man auch hier eine gewisse Schieflage in der Argumentation und den Reaktionen darauf. Auch hier scheint also das Thema verbunden mit der Gefahr von Viren in den Krankenhäusern vorhanden zu sein. Daher vielleicht jetzt mal alles auf Null stellen und mehr auf Hygiene achten.

Tourismus

Die Tourismusmesse ITB in Berlin war er einer der ersten Veranstaltungen, die in der Hauptstadt abgesagt wurden und nach und nach gab es immer mehr Einschränkungen bei großen Messen, Konzerten, Sportveranstaltungen und allem anderen. Gerade beim Massentourismus ist mir aufgefallen, dass es eigentlich dringend angebracht wäre, wenn in den großen Hotspots dieser Welt die Anzahl von öffentlichen Toiletten und sanitären Einrichtungen zum Zwecke der allgemeinen Hygiene signifikant erhöht werden würde. Das bezieht sich auf viele touristische Attraktionen, die auch in den nächsten Jahren wieder viel Touristen empfangen werden. Vielleicht nutzt man die jetzige Zeit, in der man ohne die Menschen aus allen möglichen Ländern auskommen muss, für ein Aufstocken der WC-Anlagen in den Lokalitäten sowie auf öffentlichen Plätzen. Je sauberer es dort ist und je öfter man die Gelegenheit hat, sich die Hände zu waschen gerade im Urlaub, umso wohler wird man sich in der Zukunft nach Corona fühlen. Doch nicht nur dort, sondern auch wenn man abends in den Clubs aktiv wird, darf man nicht extreme Wartezeiten beim Gang auf die Toilette vorfinden und es sollte auch gerade in südlichen Ländern mehr als nur ein WC pro Geschlecht im Angebot sein. Eventuell hat ja auch die Corona-Krise zur Folge, dass man eben nicht mehr nach Spanien, Italien oder Skandinavien in den Urlaub fährt und als bevorzugtes Urlaubsziel die deutschen Ostsee- oder Nordsee-Küsten für sich entdeckt. Dazu muss aber auch einfach mal der Preis stimmen und das kann eigentlich nicht sein, dass es günstiger ist eine Woche nach Mallorca mit allem Drum und Dran zu fliegen „All inklusive“ Verpflegung als zum vergleichbaren Zeitraum innerhalb des eigenen Landes Urlaub zu machen. Hier besteht noch Verbesserungsbedarf.

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Autobahn

Wo wir schon beim Thema Reisen sind, muss natürlich auch die Ordnung und Sauberkeit auf den Raststätten unserer Autobahnen besprochen werden. Wobei die Unterschiede zu vergangenen Jahren hier schon deutlich besser geworden sind, was man so selbst bemerkt und fühlt. Jedoch wurde gerade in Zusammenhang mit den sogenannten systemrelevanten Berufen auch das Thema Fernfahrer hochgespült und diese wussten davon zu berichten, dass sie wenig bis gar keine Möglichkeit haben, sich ordentlich zu waschen, zu duschen oder auf die Toilette zu gehen. Für diesen Bereich kann ich nicht allzu viel sagen, aber ich besitze die Vorstellungskraft, dass man auch hier noch einiges besser für die Pausen der Lkw-Fahrer machen kann.

Sport

Es gibt gewisse Parallelen bei Sportveranstaltungen zu Konzerten, dennoch könnte hier gerade im Bereich der Bundesliga und unteren Ligen egal in welcher Sportart noch einiges mehr an Geld zur Verfügung stehen. Daher sollte man dieses Thema auch extra behandeln und zum Beispiel im Olympiastadion wesentlich mehr Möglichkeiten anbieten, sich die Hände zu desinfizieren und im allgemeinen mehr Toilettenplätze zur Verfügung zu stellen. Denn nicht nur in der Halbzeitpause bilden sich lange Schlangen für Damen und Herren, sondern auch vor sowie nach der Sportveranstaltung geht es hier nicht gerade distanziert oder sauber zu. Bisher scheint man diese Probleme eher ignoriert zu haben – letztendlich zwingt einen aber vielleicht die Corona-Krise dazu, auch mal über solche Dinge nachzudenken. Kaltes Wasser ohne Seife und danach nur abschütteln ist nicht eben förderlich, wenn man sich danach die Hände gibt zum Feiern oder Verabschieden!

Einzelhandel

Teilweise muss ich leider zugeben, dass ich die Zustände im Einzelhandel derzeit genieße. Schließlich fährt mir kein Mensch mehr an der Kasse mit seinem Wagen in die Hacken, ich kann in Ruhe vor einem Regal stehen und mir etwas auswählen. Das allgemeine Gedrängel fällt also weg und daher kann ich mir vorstellen, dass es auch anderen so geht beim Einkaufen und sie den gewissen Abstand etwas mehr genießen. Endlich kann ich auch bei Beträgen unter fünf Euro ohne ein schlechtes Gewissen die EC-Karte nutzen, zuvor war mir dies in einigen Märkten verwehrt worden. So geht an der Kasse um einiges schneller zu und vielleicht hat dies auch zur Folge, dass es immer mehr Kassen gibt, an denen sich die Kunden selber die Ware scannen. Bei Kaufland oder Ikea kann man dies ja schon ohne Probleme tun, trotzdem steht ein Ansprechpartner zur Verfügung und so kann man auch vermeiden, dass man unnötig Kontakt zum Personal oder anderen Kunden hat. Auch hier kann die Pause dafür genutzt werden, um entsprechende Umbauten zum Beispiel im Warenhaus auch bei der Breite der Gänge vorzunehmen, dies alles dient schließlich nicht nur dem nötigen Abstand, sondern auch dem allgemeinen Wohlbefinden.

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Gastronomie

Für die Gastronomen ist die Corona Krise wirklich elementar zerstörend, viele sind Einzelunternehmer oder haben nur eine geringe Anzahl an Mitarbeitern. Zudem ist man größtenteils von der Saison abhängig und daher halte ich es für einen Fehler, dass zwar die Geschäfte offen haben, aber die Lokale und Gaststätten weiterhin geschlossen bleiben müssen. Diese haben vielleicht jetzt als einziges positives Signal die Möglichkeit, sich hier auch noch einmal völlig neu aufzustellen und notwendige Umbauten vorzunehmen oder Nachrüstungen im Bereich Distanz oder Hygiene. Ansonsten muss man vermutlich für die Zeit nach Corona mehr Angebote unterbreiten, damit die Leute überhaupt wieder in die Läden kommen und Lust haben, darin zu verweilen. Ich wäre auch bereit, hier sogar etwas mehr zu bezahlen weil man sich wohl fühlen soll und entsprechend sanitäre Einrichtungen vorhanden sind.

Insgesamt sollte man den Sommer 2020 also auf jeden Fall dafür nutzen, um sich in allen Bereichen besser aufzustellen und man merkt ja jetzt deutlich, wo die Defizite bei Hygiene, Sauberkeit und zu viel Nähe zum Mitmenschen sind. Die hier aufgeführten Beispiele sind auch nur stellvertretend für andere Bereiche, wo es auch Nachholbedarf geben dürfte. Natürlich sieht man in dem Artikel recht deutlich, um welche Maßnahmen bezüglich Corona es mir geht. In erster Linie sind das die sanitären Einrichtungen, Toiletten und eben insgesamt die Sauberkeit. Der Grund hierfür liegt darin, dass man an allen Punkten meines Erachtens nach umgehend arbeiten kann und die Defizite abzustellen in der Lage sein müsste. So erhöht sich nämlich auch die Chance, dass die Restriktionen gelockert werden können, weil man mit guten Argumenten auf die veränderten Situationen hinweisen kann. Wenn eine Gaststätte aber weiterhin nur eine Toilette hat bei aber sehr viel mehr Tischen, dann wird man immer sagen können, dass sich hier die Viren übertragen können. Aber gerade im Außenbereich sollte es durchaus jetzt schon möglich sein, Getränke und kleinere Speisen anzubieten – hier sollte es genauso möglich gemacht werden wie es Geschäften mit unter 800 m² möglich wurde, die Türen wieder aufzumachen für die Kundschaft.