Mayer in Runde drei – Und auch das zweite deutsche Duell auf dem heiligen Rasen von Wimbledon wurde nach fünf Sätzen entschieden: Nachdem sich Philipp Kohlschreiber schon am Vortag bei Tommy Haas über die volle Distanz für die Pleite in Halle revanchierte, siegte nun auch Florian Mayer gegen Philipp Petzschner in einem wahren Tennis-Marathon.
Mayer und Petzschner verbindet eine jahrelange Freundschaft und auch sonst haben sie einiges gemeinsam. Beide sind aus Bayreuth, beide sind 28 Jahre alt und beide standen in der zweiten Runde der All England Championships. Im zweiten deutsch-deutschen Duell lieferten sich die DTB-Spieler eine bis zum Schluss spannende, aber nur phasenweise hochklassige Partie. Am Ende konnte die deutsche Nummer zwei Florian Mayer jubeln. Nach einem 0:2-Rückstand sollten die Sportwetten doch noch Recht behalten. Der im Vorfeld favorisierte Mayer erkämpfte sich letztlich einen 3:6, 3:6, 6:4, 6:2, 6:4-Sieg.
Ein ähnliches Resultat gelang Mayer schon einmal gegen Petzschner. Bei den Australian Open 2010 trafen die beiden deutschen Tennisprofis in der ersten Runde aufeinander, ebenfalls mit dem besseren Ausgang für Mayer. Der zwanzigste der Weltrangliste konnte seine Favoritenrolle in den online Sportwetten schon damals mit 3:2 nach Sätzen (6:0) (6:2) (4:6) (2:6) (2:6) bestätigen.
„Das ist mir erst zum zweiten Mal in meiner Karriere gelungen. Immer gegen ihn“, sagte Mayer nach der Partie. „Das ist schon komisch.“ Der Sieg war jedoch nur die logische Konsequenz. Nachdem sich Petzschner mit zunehmender Spieldauer immer härter tat ein probates Mittel gegen seinen immer stärker aufspielenden Gegner zu finden. In seinem letzten Aufschlagspiel gelang Mayer sein wohl spektakulärster Schlag. Nach einen Grundlinien-Hechtsprung durfte endlich jubeln.
In der Runde der besten 32 trifft Mayer, der Wimbledon-Viertelfinalist von 2004, nun entweder auf den Esten Ernests Gulbis oder Jerzy Janowicz aus Polen. Eine Steigerung bleibt in Runde drei für den 28-Jährigen aber unerlässlich. „Ich bin heute über den Platz geschlichen wie ein Häufchen Elend“, übte er offen Selbstkritik. „Er ist dann im vierten Satz eingebrochen. Am Ende war ich der glücklichere, aber nicht der bessere Spieler.“