Die Zusammenarbeit mit der Wettbörse betfair hat sich angeboten, weil es eben hier nicht nur…
31 Tage noch bis zur Wahl und normalerweise denkt man doch, den Parteien kommen ehrliche Interviews entgegen in dieser Zeit – weit gefehlt, wie die beiden Beispiele von der CDU und den Grünen zeigen: Wie das Internetportal Mittelhessen.de berichtet, habe Frau Künast neunzig Minuten lang ein Gespräch geführt und die Grünen haben danach (Zitat) „bei der üblichen Autorisierung derart massive redaktionelle Eingriffe in den Text (vorgenommen, Zusatz vom Autor), dass er das geführte Interview in völlig anderem Licht erscheinen ließ“. Ja da fühlt man sich doch als Bürger so richtig verarscht wohl in seiner Haut. Die Christlich angehauchte Demokratische Union macht es sich da einfacher und ist den anderen Parteien wieder mal ein paar Schritte voraus: „Die Partei beliefert im Wahlkampf deutschsprachige Auslandszeitungen mit vorgefertigten Merkel-Interviews“, veröffentlichte der Spiegel Online. Wo nichts ist, braucht auch nichts mehr autorisiert werden, sehr gut gemacht. Die Wahlergebnisse und Nachrichten werden bald nur noch von regierungsnahen TV-Sendern ausgestrahlt…. *ups* so ist es ja schon jetzt.
36 Tage und ein paar Stunden. Die LINKE hat natürlich noch andere Geldquellen – aber so wie es hier in der Grafik zu sehen ist, hat sie weniger Lobby-Arbeit zu beachten. Allerdings bekommt sie natürlich dennoch viele Privatspenden, aber eben scheinbar nicht in solchen unglaublichen Mengen wie das hier bei CSU/CDU zu sehen ist. Kein Wunder also, dass sich gewisse Prioritäten zu der einen oder anderen Seite verschieben und nicht mehr der Wähler -also das Volk – im Mittelpunkt steht. Man könnte den Eindruck erwecken, die Neutralität sei nicht mehr ganz so gegeben, wie man sich das vielleicht wünschen würde.
37 Tage und ein Tweet vom Stern:
Linkisch, hilflos und fahrlässig. Die Kanzlerin in der Rhetorikanalyse: Für wie dumm hält Frau #Merkel ihr Volk? http://t.co/9euOijWA6w (jr)
— stern.de (@sternde) August 15, 2013
59 Tage und heute spuckt mir das Internet einen Wahlcheck für Bündnis 90 / Die Grünen auf den Bildschirm. Darin enthalten sind sehr umfangreich Antworten auf Fragen zu Datenschutz, Vorratsdatenspeicherung oder Urheberrecht. Außerdem berichtet das Business Panorama darüber, welche Auswirkungen die einzelnen Steuerpläne der Koalitionen zur Folge hätten. Der DIW hält aber “erhebliche Ausweichreaktionen” der Besserverdiener für wahrscheinlich, so dass demnach die präsentierten Zahlen “deutlich geschmälert” würden. Ich verstehe das so, dass suggeriert wird: “Wir baggern nur bei den Reichen”, aber tatsächlich besteht die Möglichkeit einer Differenz zwischen Planungen und Realität?
60 Tage: Die Öffentlichkeit blickte heute nach London, wo die Geburt des Kronprinzen mit den ersten Bildern Thema war. Bei uns hat „Mutti“ mittlerweile alle CDU-Kronprinzen rausgekegelt oder sie haben aus anderen Gründen keine Puste, um der Kanzlerin auch intern die Stirn zu bieten. Seit heute steht den Wählern auch wieder Abgeordnetenwatch zur Verfügung, die sich hier umfangreich und neutral informieren können.
61 Tage: Seit dem 22. Juli steht fest, wer das TV-Duell zwischen Peer Steinbrück und Bundeskanzlerin Angela Merkel moderieren darf: Wie Rheinpfalz-Online berichtet, werden Anne Will und Stefan Raab für ARD/ProSieben und Peter Kloeppel mit Maybrit Illner für RTL/ZDF die Fragen stellen. Alle beteiligten Sender übertragen zeitgleich die wohl wichtigste Talk-Runde des Jahres.
62 Tage: Am heutigen Sonntag will ich noch einmal gerade wegen der eventuell doch stärker in den Fokus geratenen Daten-Diskussion auf einen Artikel extra zum Thema Piraten segeln in die politische Bedeutungslosigkeit zurück hinweisen. Keine andere Partei hat sich in der jüngsten Vergangenheit so monothematisch ausgerichtet und dennoch ist kaum etwas zu hören von ihnen. Hier wäre auf jeden Fall noch Nachholbedarf. Zitat aus meinem Blog Post: “Gefährlich wird es aber auch dann, wenn die politische Richtung nicht klar genug definiert ist und der Wähler die Katze im Sack kauft.” Aufgabe der Piraten ist nun, ihr Programm nachzubessern.
63 Tage: Die SPD startet in München in die heiße Wahlkampf-Phase, weil ja auch dort gewählt wird – eine Woche vor der Bundestagswahl. Eigentlich Zeit genug, die Zügel bei den bayerischen Sozialdemokraten deutlich straffer zu ziehen. So gab es auch markige Worte von Peer Steinbrück, denn das ist auch notwendig bei 18% in den Umfragewerten im weiß-blauen Bundesland. Angriffspunkte sollte es ja genug geben, denn immer mehr Details und sogar etwas Häme wie vom Ex-NSA Chef Michael Hayden, der in BILD von einer sehr engen Kooperation spricht. Und das soll bis in die rot-grünen Regierungsjahre zurück gegangen sein.
64 Tage: Am Samstag, den 20. Juli 2013 sind es noch über zwei Monate und ein paar Stunden bis zur ersten Hochrechnung ab 18 Uhr. Freitag hatte sich Frau Merkel auf der Bundespressekonferenz in den Urlaub verabschiedet und ließ viele Fragen zu NSA, Prism, Snowden und dem Abhörskandal unbeantwortet. Das Protokoll im Minutenprotokoll auf SPIEGEL.de ist sowohl lesenswert, als auch etwas besorgniserregend und gibt Grund für eine gewisse Unzufriedenheit in der Sache. Für Belustigung sorgte die Antwort auf die Frage der Erholung, die sie mit “am sichersten BEI der Arbeit” beantwortete – sicherlich ein interessanter Gedanke.