Na da hätten aber einige lieber mal den Weg an die frische Luft gewählt, als sich über soziale Netzwerke wie Twitter öffentlich die Köpfe heiß zu reden. Auf mich wirkt das immer irgendwie komisch – Hans-Peter Friedrich und der auch in vielen Talk-Shows generell eher unangenehm auffallende Ralf Stegner lieferten sich ein verbales Duell über ihr gegenseitiges politisches Vermögen, womit zweifelsfrei nur das finanzielle gemeint sein kann.

Ein Tweet des ehemaligen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (CSU) hat SPD-Vize Ralf Stegner derart in Rage versetzt, dass er auf Twitter nicht nur gegenüber Friedrich, sondern auch gegenüber anderen Nutzern ausrastete – mit eher unüblicher Wortwahl.

Quelle: Hans-Peter Friedrich bringt Ralf Stegner auf Twitter zum Ausrasten – FOCUS Online

Aber auch die AfD entblößt sich ohne Not, der FOCUS titelt „AfD-Vize Gauland beleidigt Jerome Boateng“ und der hat nun auf Nachfrage Erinnerungslücken, für die sich die Vorsitzende Frauke Petry offiziell entschuldigt hat. Aber der Schaden ist da, die Äußerung steht im Raum und solche Sätze wie „Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“ von Gauland gehen meiner Meinung nach gar nicht und man fragt sich, wie so etwas überhaupt in einen Kontext gestellt werden kann, so dass es so dargestellt seltsam wirkt.

Auch bei den Grünen ist nicht alles eitel Sonnenschein, wie die Frankfurter Allgemeine zu berichten weiß: „Özdemir ging es lediglich um die moralische Diskreditierung eines Kontrahenten, nicht um dessen Inhalte“ stellt man bei der Rezension der letzten Maybrit Illner-Sendung fest und dies unterstreicht auch sein Talk-Gegner Baberowski mit spürbarer Vehemenz.

Siehe auch
Reiseverhalten von Grünen und ihren Wählern: Bahn predigen, Business fliegen

Die Linke kämpft nicht nur gegen den politischen Gegner Alternative für Deutschland, sondern auch gegen Leute aus den eigenen Reihen, wie der jüngste Tortenwurf unter Beweis stellt. Und Angela Merkel? Die wird bemüht sein, die Reihen vor den Herbst-Wahlen in Meck-Pomm (4. September) und in der Hauptstadt Berlin geschlossen zu halten und gleichzeitig den bröckelnden Rückhalt durch lauter werdende konservative Kräfte zu kitten. Wie WEB.de schreibt, hat der sogenannte „Berliner Kreis“ dazu ein Positionspapier veröffentlicht. Dazu kommen die ganz alltäglichen Schwierigkeiten der EU in Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation und der Türkei, die die Regierung unter permanenten Handlungssdruck setzt und Minister Gabriel mit seiner SPD noch weiter in den Abgrund zu ziehen droht.

Also eigentlich sollte da keinerlei Zeit bleiben für öffentliche Zankereien auf Sandkasten-Niveau, als ehemaliger Wähler und wohl auch hoffentlich zukünftiger erwartet man eine hohe Professionalität und mehr Handeln.

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