Am 1. September 2013 kommt es zum groß angekündigten TV-Duell zwischen Angela Merkel und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück von der SPD. Da dieses Ereignis von ARD, ZDF, RTL und ProSieben gleichzeitig gesendet wird, ist das erste Mal gewährleistet, dass sich die Sender qualitativ nicht unterscheiden werden. Bei den Privatsendern dürfte man nach einer halben Stunde etwas unruhig werden, weil man nicht wie gewohnt das Publikum auffordern muss, “dranzubleiben” um die Zuschauer ob der Werbeunterbrechung bei der Stange zu halten. Hier gibt es ab 20 Uhr 30 mal nur Fernsehen.

 

Während ARD, RTL und ProSieben schon ab Viertel nach Acht Vorberichte, Countdown und Einstimmung beginnen, fällt das ZDF aus der Reihe und kommt erst ab 20 Uhr 25 nach Terra-X in die Spur. Da Zappen nicht viel bringt, weil wie gesagt die TV-Sender quasi gleichgeschaltet sind (ein Bild für Spötter), könnte das ZDF mit diesem Schritt schon mal gleich ein paar Millionen hinter den anderen liegen. Wer schaltet schon um wenn die Sendung schon am Laufen ist? Eben. Vielleicht kehren einige RTL-Fans nach dem TV-Duell zum Zweiten zurück, weil sie beim Kölner Privatsender nur zehn Minuten Analyse erleben und beim Mainzer Sender das volle Programm mit heute extra und Maybrit Illner Spezial bis 23 Uhr 45. Das Erste und Pro7 halten es mit einer sauberen Stunde Nachberichterstattung. Auch die Sender und Moderatoren werden ihrerseits von anderen Medien beurteilt und es wird gefragt, wer was wie gut oder schlecht gemacht hat. So gesehen ein kleines Medienspektakel, bei dem auch geschaut wird, welcher Sender die Einschaltquoten anführt!

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TV-Duell BTW 2013

 

Wichtig für eine ganz andere Klientel sind auch Quoten – aber die für das Wetten. So bietet der Sportwettenanbieter Interwetten verschiedene Möglichkeiten an, dass nicht nur die Parteien gewinnen oder verlieren können, sondern auch die Zocker. In der Auswahl links auf der Website unter “Politik” blättert sich das ganze Angebot auf und so gibt es zum Beispiel vor dem TV-Duell auf “Wie viel Prozent erhält die SPD bei der Bundestagswahl 2013” eine 1,90 für 26% und mehr oder eine 1,80 für weniger. Das macht doch auch den Wahlsonntag am 22. September noch einmal interessant. Der Buchmacher sieht bei der Partei “Die Linke” eine Hürde von 8% oder mehr, die es für eine Quote von 1,85 zu überspringen gilt (18,50 € für 10). Als Außenseiter gehen die Alternative für Deutschland (AfD, “über 5%: Ja zu 45 für 10) und die Piraten zu 50 für 10 für das Einziehen in den Bundestag. Wenn sich die FDP anstrengt und nicht nur die Fünf-Prozent-, sondern auch eine 6% und mehr schafft, freuen sich diejenigen, die eine 1,85 beim Buchmacher als Quote riskiert haben. Die Werte können sich allerdings noch verändern, wir leben in einer schnelllebigen Welt und vieles kann passieren.

Merkel und Steinbrück müssen also bei ihren Antworten auf Fragen von Peter Kloeppel, Anne Will, Maybritt Illner und Stefan Raab aufpassen, das Richtige zu sagen und keine Wähler zu verprellen. Spontanität und Wortwitz wird eher in den Hintergrund treten, aber vielleicht ist der TV-Total-Raab ja für diesen Zweck geradezu prädestiniert und hat auch schon geübt mit seinem Polit-Talk “Absolute Mehrheit”. Wir werden uns alle überraschen lassen, ob es größtenteils nur vorgestanzte monotone Reaktionen der Kandidaten gibt, oder ob herausfordernde Fragen automatisch auch spannende Antworten bringen.

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Die Einschaltquoten sind widerum für die Sender ARD, ZDF, ProSieben und RTL interessant – darum hat Quotenmeter das mal aufgeschlüsselt und stellt fest: Jauch holt nach TV-Duell neuen Reichweiten-Rekord. Insgesamt kann das TV-Duell wohl als Erfolg für alle Beteigten gewertet werden, selbst SAT.1 hat davon profitiert – indem alle die aufgesammelt wurden, die keine Lust auf Politik hatten. Über Merkel und Steinbrück steht jetzt genügend im Netz, alles wird ausgewertet und einige sagen: Unentschieden. Das ist dann wohl ein Erfolg für Steinbrück.

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