Ich verstehe wirklich die Logik dahinter nicht, dass Facebook generell Frauenbrüste sperrt und Fotos löscht, während auf der anderen Seite Clips mit nicht gerade jugendfreiem Inhalt und Gewalt beinhaltenden Posts kein Problem darstellen sollen. Das fiel mir wieder auf, als ich die Meldung in der BILD “Freiheit für Brüste – Facebook erlaubt Fotos von stillenden Müttern” gelesen habe. Darin schreibt die BILD “Diese Regeln erlauben keine Fotos mit nackten Brüsten, Brustwarzen oder Hinterteilen.” bezogen auf die Frage, warum keine Bilder von stillenden Müttern über das soziale Netzwerk Facebook verbreiten ließen. Im Artikel wird auch von der Facebook-Seite “Free The Nipple” berichtet, auf der sich viele Mütter erfolgreich ausgetauscht haben. Natürlich bleiben auf Facebook weiter Seiten oder Fotos mit eindeutig pornografischem Inhalt gesperrt und Facebook setzt das auch mehr oder weniger konsequent um. Aber auch andere Aspekte der weiblichen Brust, wie etwa der Kunst, haben es schwer bei Facebook – wie es 2013 n-tv in der Meldung “Bloß keine Brüste! Facebook sperrt Museumsseite” vermeldete. Darin heißt es “Das Museum hatte ein Werk der französischen Fotografin Laure Albin Guillot (1879-1962) auf seiner Facebook-Seite hochgeladen (….) Auf dem Schwarz-Weiß-Foto ist eine liegende nackte Frau zu sehen, bei der lediglich das Geschlecht durch ein weißes Tuch verdeckt ist. (….) Inzwischen ist das Foto wieder zu sehen, allerdings mit einem schwarzen Balken über der Brust.” – Das kann ich also wirklich nicht nachvollziehen, warum man ein Foto mit einem Kunstwerk sperrt, nur weil dort ein deutliches weibliches Merkmal zu sehen ist.

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Brüste mag Facebook nicht – Suppa inna Puppe Facebook Version – auch nackte Kunst: verboten

Auf der anderen Seite zeigt sich dann wieder die eigentliche Perversität des sogenannten sozialen Netzwerks: Im Artikel “Stillen verboten, Gewalt erlaubt” von der taz im Oktober 2013 schildert das Blatt, dass erst nach “heftigen Protesten Facebook ein Enthauptungsvideo von seinen Seiten entfernt” hat. Dort ist auch erklärt, warum so ein Video zum Beispiel eine größere Daseinsberechtigung auf Facebook hat als eine weibliche Brust. Fast schon zynisch die Äußerung von Facebook: “Den Nutzern sei daran gelegen, auch auf Menschenrechtsverletzungen oder andere Gewalttaten hinzuweisen. Wer solche Inhalte auf Facebook verbreite, tue dies oft, um die Taten zu verurteilen”. Dass es aber auch oft nur dazu dient, Gewalt zu verherrlichen oder sich über die Opfer lustig zu machen, fällt dabei zu sehr unter den Tisch. Englands Premier Cameron wird dort zitiert mit “die Aufhebung der Sperre ohne entsprechende Warnhinweise (sei) verantwortungslos” – denn Facebook hat es wieder etwas gelockert. Für mich bleibt hier ein fader Beigeschmack hängen und daran merkt man , dass Facebook nicht wirklich ein soziales Netzwerk ist.

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