Nach den jüngsten Planungsfehlern, die veröffentlicht wurden und den Skandalen bislang scheint eigentlich gar nicht mehr die Frage WANN der neue Flughafen eröffnen wird sondern vielmehr OB ÜBERHAUPT – und das durchaus mit Recht. Denn die Kosten steigen immer weiter, der Herr Mehdorn macht auch nicht den Eindruck, dass er einen direkten Einfluss auf das Tempo der Arbeit hat und überhaupt ist das Kind quasi halb in den Brunnen gefallen. Der Streit um die Kosten geht in die nächste Runde, irgendwann läuft auch der Vertrag von Hartmut Mehdorn als Prellbock und gelungener Ablenkung durch eine ausreichend große Fokussierung auf seine Person aus und dann würde der nächste kommen, der Geld aus dem großen BER-Desaster rauszieht. So wie mutmaßlich viele Firmen, die längst Insolvenz angemeldet haben oder Aufträge weiter gegeben haben an Subunternehmer.
Unfertig: Was macht man mit der Flughafen-Baustelle BER
Wenn man nun einen sofortigen Baustopp verhängen würde, bekäme das eigentlich kaum einer mit – denn gefühlt passiert schon seit einiger Zeit überhaupt gar nichts mehr auf der Baustelle BER: Aber der Tag der offenen Tür erfreut sich jedes Jahr größter Beliebtheit. Das ist so eine Art Technik-Spielplatz für Erwachsene: man trifft sich bei einem Bierchen, staunt über einen neuen U-Bahn-Eingang oder eine neue asphaltierte Zugangsstraße, irgendeiner schwingt eine feierliche Rede zu irgendwas, Musik dröhnt aus den Lautsprechern und die Zubringer fahren die Berliner und Umländer am Ende des Tages nach Hause. Daran soll sich am liebsten nichts ändern und alles soll so bleiben, wie es ist.
Fährt hier bald eine Freizeitpark-Attraktion entlang?
Ein bisschen was tut sich ja immer und auch bei den Gebäuden sind erste Verbesserungen und Verfeinerungen zu erkennen. Falls aber die Entrauchungsanlage oder anderes Schwerwiegendes noch ausgetauscht werden muss und bei einigen Bauten auch erste Substanzverluste zu verzeichnen sind, explodieren die Kosten weiter. In den Gebäuden könnten danach natürlich wunderbar Messen stattfinden bzw. in den ganz großen Hangars sogar Konzerte – die Freiflächen nahe der Start- und Landebahn würden sich grandios für Open-Air-Veranstaltungen eignen, bei denen im Umfeld keiner so recht gestört wird. So fand ja im August 2014 schon ein Auftritt der Big Band der Deutschen Oper am Großflughafen BER statt, wie die Zeitung BZ zu berichten weiß. Im Artikel wird auch gemutmaßt, ob der Eröffnungstermin in weitere Ferne auf das Jahr 2018 rücken wird. Eine Überraschung wäre auch 2020 nicht, um eine runde Zahl als feierliche Eröffnung zu haben – 2.2.2020 wäre doch geradzu prädestiniert für solche eine feierliche BER-Eröffnung.
Im Hintergrund ist ein Riesenrad – vorne gibt es Bier. Bleibt alles dabei?
Daher liegt es auf der Hand, dass ein Rummel oder sogar ein fester Vergnügungspark, wie es ihn in der Nähe von Soltau gibt oder dem Europapark her soll. Ich habe mich schon lange gefragt, warum Berlin keinen festen Standort für Volksfeste oder Wanderzirkusse aller Art hat und warum der ganze Osten Deutschlands nicht einen einzigen Vergnügungspark hat. Immer muss man meilenweit fahren, nur um sich mal vergnügen zu können. In Berlin direkt hat man ja eh schon keinen Spaß mehr und oft hört man in Berlin auch “da hört der Spaß aba uff”. Genau. Jetzt im Jahr 2014 und bald 2015 hätte man noch alle Möglichkeiten, den vor kurzer Zeit begonnenen BER Neubau zu unterbrechen und sich an die Planungen für einen Freizeitpark zu machen. Chef wird natürlich wieder der Herr Mehdorn – nach DB, Air Berlin und BER kann er dann wieder koordinieren und die Fäden zusammen führen.
Das Dach eignet sich für Public Viewing alle zwei Jahre – und Fashion Week?
Und durch die Überdachung wie auf dem Bild oben, können auch noch ganz andere Veranstaltungen durchgeführt werden neben dem zukünftigen Freizeit- und Erlebnispark BER: Die Fanmeile kann alle zwei Jahre dort aufgebaut werden und muss endlich mal nicht Zittern, ob es wohl regnen wird oder nicht. Der Fan könnte hinfahren und wüsste, er steht im Trockenen und die WC´s müssten ja eh schon fertig angeschlossen sein, oder?! Auf Mehdorns Handy laufen dann die Anrufe auf zu CSD, Modemesse Fashion Week, Frühlingsfest, Deutsch-Französisches Volksfest, Deutsch-Amerikanisches Volksfest und es könnte sich sogar ein urberliner Oktoberfest etablieren. Endlich Platz ohne Ende und die Innenstadt rund um die Straße des 17. Juni bleibt für Autos frei. Zu schön, um wahr zu sein?
Jetzt hat der Tagesspiegel schon über BER-Terminal wird Open-Air-Location berichtet, in dem am 10. August 2014 zu den Brandenburgischen Sommerkonzerten eingeladen wird. Das entspricht ja auch ungefähr der Vorstellung einer Nachnutzung – aktuell wäre es auch möglich, die Bewerbung zu Olympia 2024 auf das komplette Gelände des BER auszurichten. Hier ist genügend schon an Gebäuden vorhanden, in denen zahlreiche Sportarten ein neues Zuhause finden könnten und durch die Ebenerdigkeit sind der Fantasie zu weiteren Baumaßnahmen keine Grenzen gesetzt. Eventuell lässt man sich auch weiter von dem Musikgedanken leiten und plant in den nächsten Jahren große Open-Air-Festivals ähnlich wie Wacken oder Rock am Ring?