DAS wäre doch mal eine Schlagzeile gewesen, wenn man es so durchgeführt hätte und beide „TV-Ereignisse“ vom Samstag (04. Juni) zusammengeführt hätte. Also erst werden die Katzenberger und der Cordales unter Hypnose gesetzt, dann die Gäste und schon bekommt so eine Hochzeits-Show auf RTL II einen ganz anderen Unterhaltungswert. Das hätte auch den Vorteil für die auf diesem Kanal berühmte Daniela, dass sie alles nochmal im Fernsehen -also dort, wo sie lebt- stattfindet und sie alles mit anderen Augen sehen kann. Vielleicht ergibt sich daraus dann sogar gleich eine Scheidung? Wobei, nee. Da gibt es sicherlich auch schon Vorverträge mit entsprechenden TV-Anwälten und man will eventuell höflicherweise zwei Jahre oder so ins Land ziehen lassen, um das auch vernünftig ins Szene setzen zu können. Schließlich steht jetzt noch die Vermarktung ihrer Flitterwochen an und selektiv darf welch Zuschauer auch immer häppchenweise noch etwas von den Feierlichkeiten im Fernsehen erleben. Zumindest die, die nicht da waren und somit nicht von der BILD Karten erhalten haben. Die Kritiken sagen jedenfalls, dass alles etwas unbeholfen und auf der anderen Seite etwas zu viel war. Zu viel Werbung, zu viel Schmonzette und zu viel Drama rund um eine im Kern eigentlich bedeutungslose Hochzeit im Verhältnis zu allem auf dieser Welt.

Zuschauer im Halbschlaf oder weg

Apropos Bedeutungslosigkeit, irgendwer hätte dann auch zum Ende der Trauung die Protagonisten wieder aus der Hypnose herausholen müssen – die Zuschauer sind vermutlich schon nach einer kurzen Weile in den gesunden Halbschlaf versunken oder haben sich anderen Dingen im Haushalt gewidmet. Das hätte doch dieser Jan Becker machen können, seines Zeichens immerhin Hypnotiseur und am gleichen Abend im Hauptprogramm von RTL unterwegs. Die haben die Meisterleistung vollbracht, die Alternative zur Katzenberger-Hochzeit vom Niveau her weiter herunter zu drücken und mit einer kurios anmutenden Hypnose-Show den Negativ-Wettbewerb für schlechtes Fernsehen anzufeuern.

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Aus Hypnose macht RTL Promi-Grusel

Man nehme aus dem mittlerweile immer größer werdenden Promi-Pool wenigstens eine Mischung aus Männlein und Weiblein, der Rest ist egal und manchmal weiß man es ja gar nicht so genau, das Geschlecht. Diese sogenannten Prominenten sind als Masse anzusehen, die sich aus Dschungelcamp, DSDS, Ex-Sportlern und ähnlichen Formaten speist. Namen spielen hier meist keine Rolle, weil austauschbar und speziell für diesen Abend von wenig Relevanz. Diese setzt man auf eine Bühne und schon fühlen sie sich zu Hause, manch einem wird vielleicht gar nicht aufgefallen sein beim Umschalten auf RTL, dass sich einige in Hypnose befanden – gut. Wir stellen also fest, dass sich Menschen in Hypnose anders verhalten als normal. Diese Quintessenz hätte es auch nach einer halben Stunde gegeben und auch wenn man die ganze Nacht gesendet hätte, geht halt nach einer gewissen Zeit der Reiz an der Sache verloren und einzig Alles-Moderator Geissen (was ja auch schon eine Art von Hypnose ist für den Zuschauer) hatte wohl die ganze Zeit über seinen Spaß. Wie lange das alles nun wirklich ging, kann man unter Umständen in der Kritik von Quotenmeter lesen – ich habe es nicht bis zum Ende geschafft bzw. gewollt.

Katzenberger und RTL so beliebig wie ein Sommerwind

Was übrig bleibt ist mal wieder eine gewisse Leere, sowohl in dem einen oder anderen Promi-Kopf als auch bei einigen Zuschauern, die sich vielleicht auf gute TV-Unterhaltung mit dem im Kern ja nicht uninteressanten Thema „Hypnose“ gefreut haben. Aber RTL liefert eben immer aus der gleichen Küche – und so darf man sich über schlechten Geschmack der dargebotenen Kost von den Köchen der Endemol Shine-Produktionsfirma nicht wundern. Ähnlich geschmeckt dürfte übrigens auch das Pro7-Länderspiel haben, das wie in dem Artikel steht, ebenfalls aus der gleiche Restaurationskette von Endemol stammt. Da sehnst man sich doch glatt die bald beginnende Fußball-EM herbei, sowohl die Fans als auch die mutlosen Sender scheinen drauf zu warten.

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