Aus deutscher Sicht war der zweite Tag in Melbourne von Höhen und Tiefen geprägt. Tommy Haas musste sich in einem Oldie-Duell geschlagen geben. Auch Florian Mayer war unzufrieden mit seiner Leistung, schaffte es jedoch in die nächste Runde. Dafür überraschte Daniel Brands sowie Benjamin Becker, und Philipp Kohlschreiber bestätigte seine derzeit gute Form mit einem lockeren Auftaktsieg.
Drei Tage nach dem verlorenen Finale von Auckland besiegte Kohlschreiber mit einer souveränen Leistung den Belgier Steve Darcis klar mit 6:2, 6:3, 6:4. Der in der Weltrangliste am besten platzierte Deutsche benötigte nur 1:46 Stunden für seinen Erfolg. Nun trifft er in der nächsten Runde auf den israelischen Qualifikanten Amir Weintraub. Laut den Tennis Wettnachrichten ist Kohlschreiber der klare Favorit in dieser Partie.
Deutlich mehr musste sich Florian Mayer anstrengen. Lange drohte dem Franken eine Niederlage gegen den Wildcard-Inhaber Rhyne Williams, doch der Bayreuther konnte das Blatt gerade noch wenden. Beim 2:6, 3:6, 6:2, 7:6 (14:12), 6:1, stand erst nach fünf Sätzen ein Gewinner fest. „So schlecht habe ich glaube ich noch nie in meinem Leben gespielt“, analysierte Mayer die ersten beiden verlorenen Durchgänge. Doch der 29-Jährige fand doch noch in die Partie, wehrte im Tie Break des vierten Satzes zwei Matchbälle ab und schaffte mit viel Mühe den Einzug in die zweite Runde. „Am Ende zählt nur das Weiterkommen und dass ich die Partie noch gedreht habe“, sagte Mayer, der nun auf den Qualifikanten Ricardas Berankis aus Litauen trifft.
Ebenfalls eine Runde weiter ist Benjamin Becker. Der Mettlacher schlug den Slowenen Aljaz Bedene mit 4:6, 6:3, 7:5, 7:6 (7:1). Becker trifft nun auf die Nummer acht der Weltrangliste Juan Martin del Potro. Gegen den Argentinier ist Becker laut live Sportwetten der Außenseiter.
Es war nicht der Tag von Tommy Haas. Der gebürtige Hamburger muss schon wieder die Koffer packen. Der 34-Jährige musste sich dem Finnen Jarkko Nieminem mit 6:7 (3:7), 6:4, 3:6, 6:4, 6:8 nach 3:42 Stunden geschlagen geben. Der deutsche Tennis-Routinier zeigte sich im Interview nach dem Match durch die Frage, ob dies seine letzte Teilnahme bei den Australian Open gewesen wäre, genervt. „Diese ganzen Spekulationen, wie lange ich noch spiele, gehen mir auf den Keks, weil ich es selbst nicht genau weiß“, sagte Haas gegenüber Tennis News. „Wenn mir morgen einer ein gutes Angebot für was anderes macht, würde ich es derzeit vielleicht annehmen.“
Auch Daniel Brands ist in der nächsten Runde. Er setzte sich gegen den an Nummer 27 gesetzten Slowaken Martin Klizan mit 6:3, 3:6, 6:3, 6:4 überraschend durch. Der 25-Jährige trifft nun auf den Lokalmatador Bernard Tomic. Von den neun gestarteten deutschen Herren stehen somit noch fünf Spieler im ersten Grand Slam Turnier des Jahres.